Brandschadenstatistik 2022
Im Jahr 2022 wurden in Tirol 3.423 Brandfälle mit einer Schadenshöhe von € 38.909.000.- verzeichnet. Davon wurden 727 Brandfälle (Schadenshöhe € 36.287.000.-) statistisch ausgewertet.
Tätigkeitsbericht
Im Jahr 2022 wurden von der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung bei 1.483 (1.618*) Verhandlungen, welche von Bezirkshauptmannschaften, Gemeinden, Landesregierung und Ministerien sowie Ladungen vom Gericht/LVWG durchgeführt wurden, Sachverständige zur Verfügung gestellt, um die Interessen des vorbeugenden Brandschutzes zu vertreten. Für Verhandlungen, bei denen aus terminlichen Gründen kein Sachverständiger teilnehmen konnte, wurden 3.357 (3.622*) Gutachten erstellt. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 358 (375*) brandschutztechnische Anlagen einer Überprüfung unterzogen.
Für insgesamt 638 (413*), zumeist gewerbliche, Objekte wurde ein Sachverständiger für die Feuerbeschau bereitgestellt.
In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und dem Berufsförderungsinstitut (BFI) wurden 11 Kurse zur Ausbildung von Brandschutzbeauftragten (3-tägig), weiters wurden in Zusammenarbeit mit dem BFI 1 Fortbildungskurs für Brandschutzbeauftrage (1-tägig) sowie ein Vortrag bei 2 Sicherheitsfachkraftkursen, ein Fortbildungskurs für Brandschutzbeauftragte für die Firma MED EL, 1 Brandschutzwartekurs und zusätzlich die Abnahme von Prüfungen für die TSD (Tiroler Soziale Dienste) und ein Fortbildungskurs für die ISD (Innsbrucker Soziale Dienste) abgehalten. Es erfolgten weiters 2 Brandschutzbeauftragtenkurse (2-tägig) für die Feuerwehr, 4 Zugskommandantenkurse, 5 Gruppenkommandantenkurse und 1 FB-Lehrgang. Weiters wurde bei 2 Tiefgaragen-Lehrgängen Vorträge zur OIB abgehalten.
Für Architekten, Unternehmer usw. wurden 548 (688*) brandschutztechnische Beratungen durchgeführt. Es wurden ca. 17.500 (17.000*) Emails bearbeitet. In 22 (28*) Fällen wurde über Auftrag des Landespolizeikommandos eine Brandursachenermittlung durchgeführt.
(* Vergleich Vorjahr)
Editorial
- Nach 35 Jahren bei der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung präsentiert Ing. Bernhard Stibernitz seine letzte Brandschadenstatistik für Tirol. Die Schadenshöhen sind in diesem Zeitraum, berücksichtigt man die Inflation, die Wertekonzentration und die bauliche Verdichtung erheblich gesunken. Eine Tatsache, die nicht nur auf den technischen Fortschritt zurückzuführen ist, sondern auch auf die Tätigkeit der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung.
- Die Gesamtsumme der durch Brände vernichteten Vermögenswerte betrug 2022 € 38.909.000.-. Bei den 727 statistisch erfassten Brandfälle betrug der Schaden € 36.287.000.-.
- Werden die Schadenshöhen und die Anzahl der Brände noch detailliert erhoben, so ist dies bei den Brandursachen auf Grund des gestiegenen Datenschutzes nicht mehr der Fall. Die Tätigkeit bei der Brandursachenermittlung zeigt jedoch, dass die technischen Brandursachen rückläufig sind und die subjektiv verursachten Brandfälle zunehmen. Die Kenntnis über die Gefahren eines Feuers und der richtige Umgang mit einem Feuer hat in der Bevölkerung abgenommen.
- Für die Schadensprävention wird es daher in den kommenden Jahren immer wichtiger, wie in den Statuten vorgesehen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und die Bevölkerung über die Brandentstehungs– und Ausbreitungsmöglichkeiten zu informieren.